Trotzige Burgen, Schlösser, wie aus dem Märchen, Aussichtstürme verschiedenster Formen und Materialien, am Himmel kratzende Kirchtürme, anmutige Holzhäuser und erstaunliche technische Denkmäler, die an das handwerkliche Können unserer Vorfahren erinnern. Dies und noch viel mehr, hinter Berg und Tal und rauschenden Flüssen – das ist die Region Liberec.
Das Phänomen der Region Liberec, namentlich jedoch des Isergebirges, sind die hiesigen Aussichtstürme verschiedenster Konstruktionen, Höhen und unterschiedlichen Alters. In der Region gibt es nahezu vierzig von ihnen. Der Aussichtsturm Štěpánka in Příchovice gilt als ihr unbestrittener „König“. Das exzeptionellste Bauwerk der Region sind jedoch das Berghotel und der Fernsehturm auf dem Ještěd, die zum Symbol der Stadt Liberec, ja der gesamten Region Liberec wurden. Eine der schönsten steinernen Aussichtstürme steht auf dem Jedlová, das Böhmische Paradies dominiert der Kozákov. Von den neueren Aussichtstürmen fallen namentlich der Jára-Cimrman-Leuchtturm in Příchovice und der Aussichtsturm in Heřmanice bei Frýdlant ins Auge. Von den Aussichtstürmen auf dem Žalý, Hnědý vrch, Černá hora, Stachelberg, in Roprachtice und Kořenov kann man den Blick übers ganze Riesengebirge schweifen lassen.
Zahllose, namentlich über die Landschaft des Böhmischen Paradieses und der Region bei Máchasee verstreute Burgen und Schlösser erinnern an die tiefe und bewegte Geschichte dieser Gegend. Das Symbol des Böhmischen Paradieses ist die gotische Burgruine Trosky mit ihren Türmen Baba/Die Alte und Panna/Jungfrau auf hohen Basaltfelsen. Schloss Sychrov mit der größten Sammlung der französischen Porträtmalerei in Mitteleuropa und seinen herrlichen Schnitzereien gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Region. Die Geschichte der gesamten Region Lausitzer Gebirge war stark von ihrer Lage am uralten Handelsweg in die Oberlausitz geprägt – gibt es doch mehr als sechs Dutzend Ruinen von Burgen, die diesen Handelsweg einst hüteten. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region sind die von König Přemysl Otakar II. gegründete gotische Königsburg Bezděz und die Felsenburg und Einsiedelei Sloup. Mit der Riesengebirgsregion wiederum ist die Familie Harrach verbunden, die ab dem 17. Jh. die Herrschaft Jilemnice besaß. Schloss Jilemnice machten sie zu ihrem Stammsitz.
Liebhaber technischer Denkmäler bestaunen die Eisenbahnbrücke in Novina (Kryštofovo Údolí), das Viadukt in Smržovka oder das Kraftwerk Spálov unweit von Železný Brod. Aber auch die auf der Strecke Tanvald-Kořenov verkehrende Zahnradbahn „Zubačka“ und das im 19. und 20. Jh. errichtete Talsperrensystem sind außergewöhnliche technische Denkmäler.
Ein Juwel unter den Sakralbauten und ein berühmter Wallfahrtsort dazu ist die Wallfahrtskirche samt Kloster in Hejnice und der Pilgerweg Via Sacra. Die erweitere Route erinnert an einen uralten, historischen Pilgerweg und führt aus Zittau über Jablonné v Podještědí, Zákupy, Česká Lípa und Jezvé bis nach Horní Police. Den barocken Flair ehrwürdiger Klöster, die heute musealen Zwecken dienen, kann man in Hostinné oder Vrchlabí bewundern.